Die Suche nach einem Käufer für die Gewerbefläche auf dem Gelände des ehemaligen Militärflughafens in Niederkrüchten-Elmpt ist erfolgreich abgeschlossen. Der europaweit tätige Projektentwickler und Spezialist für Unternehmens- und Logistikimmobilien Verdion setzte sich im Bieterverfahren um eine der größten Gewerbeflächen NRWs durch. Die Verträge zwischen der Entwicklungsgesellschaft Energie- und Gewerbepark Elmpt mbH (EGE), der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) sowie Verdion sind bereits unterzeichnet. Da sich die Flächen derzeit im Eigentum der BImA befinden, müssen nun noch Bundestag und Bundesrat dem Verkauf zustimmen. Das Entwicklungskonzept sieht den Bau eines mehr als 150 Hektar großen Gewerbeparks vor, der voraussichtlich zwischen 5.000 und 8.500 neue Arbeitsplätze in die Region bringen wird. Dafür will Verdion mit seinem Finanzierungspartner rund 500 Millionen Euro investieren.
„Der Startschuss für eines der wichtigsten wirtschaftlichen Projekte für die gesamte Region ist gefallen. Der Gewerbepark wird über die nächsten Jahrzehnte positiv zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des Kreises beitragen“, erklärt Landrat Dr. Andreas Coenen, der Aufsichtsratsvorsitzender der EGE ist. Die EGE steuerte als kommunale Entwicklungsgesellschaft das europaweite Bieterverfahren. Mit dessen Ergebnis ist auch der Niederkrüchtener Bürgermeister Karl-Heinz Wassong sehr zufrieden. „Der Gewerbepark ist eine doppelte Chance: Er holt neue Unternehmen nach Niederkrüchten und bietet denen, die schon in der Region sind, neue Entwicklungsmöglichkeiten“, so Wassong. Wie von Beginn an geplant, sind laut den Verträgen 20 Hektar der Gewerbefläche für regionale Klein- und Mittelbetriebe vorgesehen. Anfragen dafür sammelt die Wirtschaftsförderung bereits.
Nachhaltiges Konzept und langfristige Perspektive
Im Bieterverfahren überzeugte Verdion auch dadurch, dass das Entwicklungskonzept standortspezifische Besonderheiten sowie das Thema Nachhaltigkeit entsprechend berücksichtigt. „Unsere Ziele waren von Anfang an eine langfristige Perspektive für den Standort und eine nachhaltige Entwicklung der Region. Beides hat Verdion in seinem Konzept und in unseren intensiven Gesprächen überzeugend aufgezeigt“, erklärt EGE-Geschäftsführer Ingo Schabrich. Auch Jochen Altrogge, Leiter Verkauf NRW bei der BImA, freut sich über den erfolgreichen Vertragsabschluss, der im Fall einer positiven Entscheidung von Bundestag und Bundesrat das letzte Puzzlestück für die Folgenutzung des gesamten rund 880 Hektar großen ehemaligen Flughafengeländes hinzufügt. „Die gesamte Liegenschaft liefert in vielfältiger Weise einen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert: mit der gewerblichen Entwicklung genauso wie durch die errichteten Naturschutzflächen“, resümiert Altrogge. Für die Umsetzung dieses Folgenutzungskonzepts hatten BImA, der Kreis Viersen, die Gemeinde Niederkrüchten mit weiteren Akteuren aus der Region seit 2010 eng zusammengearbeitet.
Fortschreiben der deutsch-britischen Geschichte im Javelin Park
Nach Verdions Planung soll in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren im Javelin Park in Niederkrüchten-Elmpt eine Mischung von kleinen, mittleren und großen Firmengeländen und Gebäuden für lokale Gewerbebetriebe, Startups, Mittelständler, Technologie- und Produktionsunternehmen, Logistikfirmen, Online- oder Einzelhändler entstehen. „Damit schaffen wir neue Arbeitsplätze in Bereichen wie Produktion, Lager und Logistik, in der Verwaltung, IT, Reinigung und im Catering. Hinzu kommt neue öffentliche Infrastruktur rund um den höchst energieeffizienten Gewerbepark“, sagt André Banschus, Deutschland-Geschäftsführer und der Leiter des Projekts bei Verdion.
Die Bürger:innen der Gemeinde Niederkrüchten und der umliegenden Gemeinden können sich in der nun anstehenden Planungsphase in das Projekt einbringen. „Wir wollen uns vor allem über weitere Umweltschutzmaßnahmen und ein Gestaltungskonzept für das Areal austauschen. Die Geschichte der Javelin Barracks und des RAF Brüggen ist außergewöhnlich, und wir wollen die Historie in unserem Projekt aufgreifen“, betont André Banschus.
Verdion wird die deutsch-britische Geschichte am Standort fortschreiben: Das Unternehmen mit Hauptsitz in London wird mit seinem Düsseldorfer Team nicht nur den Bau vorantreiben, sondern auch nach Fertigstellung die Immobilien weiter verwalten. Der Finanzierungspartner ist Healthcare of Ontario Pension Plan (HOOPP), ein kanadischer Pensionsfonds, der die Renten von rund 380.000 Menschen aus dem Gesundheitswesen erwirtschaftet. Beide glauben an das Potenzial des außergewöhnlichen Standorts und der Region und werden rund 500 Millionen Euro in das Projekt investieren.